Das Mitternachtssoiret – Leseprobe
Kapitel 1

Die Nacht

Sorgsam verriegelte Perrot die Tür seines Hauses. Den Schlüssel zu seinem Krähennest, wie er das Haus scherzhaft wegen der zahlreichen Nebelkrähen nannte, verwahrte er in seinem Paletot. In seiner linken Hand trug er einen schmalen Karton, den er der Gastgeberin überreichen wollte. Einem raschen Hinaufschauen in den mondlosen, sternenklaren Novemberhimmel folgte ein ebenso rascher Blick auf seine Taschenuhr. Zehn Minuten vor neun. Zu spät fast, um einem Fauxpas durch unpünktliches Erscheinen zu entkommen.

Perrot griff sich an seinen weißen mit einem schmalen schwarzen Streifen abschließenden bow tie. Dieses kleine Accessoire war die Ursache der zeitlichen Verzögerung. Vielmehr die ungewöhnliche Unentschiedenheit, mit der er erst nach einigem Hin und Her diesem Exemplar den etwas gewagten Vorrang zu einem ausschließlich weißen Querbinder eingeräumt hatte. Gewagt, weil Perrots mitternachtsnachtblauer Smoking und der gesellschaftliche Anlass nach eben jenem einfarbig weißen bow tie verlangt hätten, den er jedoch aus Gründen, die er selbst nicht recht benennen konnte, verworfen hatte.

Perrot eilte schnellen Schrittes die im Halbdunkel liegende Auffahrt entlang. Durchmaß den spärlichen Schein einer Laterne, verschwand für Momente im Graudunkel des unbeleuchteten Weges, bevor ihn der nächste Lichtstrahl und die nächste Dunkelheit erfassten...

 

 

 

Sorgsam verriegelte Perrot die Tür seines Hauses. Den Schlüssel zu seinem Krähennest, wie er das Haus scherzhaft wegen der zahlreichen Nebelkrähen nannte, verwahrte er in seinem Paletot. In seiner linken Hand trug er einen schmalen Karton, den er der Gastgeberin überreichen wollte. Einem raschen Hinaufschauen in den mondlosen, sternenklaren Novemberhimmel folgte ein ebenso rascher Blick auf seine Taschenuhr. Zehn Minuten vor neun. Zu spät fast, um einem Fauxpas durch unpünktliches Erscheinen zu entkommen.

Perrot griff sich an seinen weißen mit einem schmalen schwarzen Streifen abschließenden bow tie. Dieses kleine Accessoire war die Ursache der zeitlichen Verzögerung. Vielmehr die ungewöhnliche Unentschiedenheit, mit der er erst nach einigem Hin und Her diesem Exemplar den etwas gewagten Vorrang zu einem ausschließlich weißen Querbinder eingeräumt hatte. Gewagt, weil Perrots mitternachtsnachtblauer Smoking und der gesellschaftliche Anlass nach eben jenem einfarbig weißen bow tie verlangt hätten, den er jedoch aus Gründen, die er selbst nicht recht benennen konnte, verworfen hatte.

Perrot eilte schnellen Schrittes die im Halbdunkel liegende Auffahrt entlang. Durchmaß den spärlichen Schein einer Laterne, verschwand für Momente im Graudunkel des unbeleuchteten Weges, bevor ihn der nächste Lichtstrahl und die nächste Dunkelheit erfassten...